Fußball, der Sport der Massen.
Sog moal, hoast du gestern beim Training g’sehen, wie der Klinsi die Jungs gescheucht hat? I sog dia…
Eine typische Szene, wie sie ab der nächsten Saison nach einer Trainingseinheit an der Säbener Straße in München, dem Trainingszentrum des FC Bayern München zu hören sein könnte – KÖNNTE!
Jürgen Klinsmann, der designierte Trainer des FC Bayern hat als erste gewichtige Maßnahme das Training der Bayern in der neuen Saison zur fanfreien Zone erklärt. Es wird in regelmäßigen Abständen Fantrainings in der Allianz-Arena geben – mehr nicht. Man hatte noch die Idee, ein eigenes kleines Stadion für den Trainingsbetrieb zu bauen, dies hat die Stadt München aber abgelehnt.
Was bedeutet dies nun für die Fans? In erster Linie werden die Stars des Rekordmeisters noch unerreichbarer. Galt der FCB unter den größten Clubs der Welt bis heute noch als familiär, wird er diesen Status durch solche Maßnahmen zumindest gegenüber den Fans verlieren.
Dabei sind es doch genau die Fans, die den Verein am Leben halten. Jeder VIP, der sich eine Loge mietet, tut dies nicht nur, weil es dort so warm ist, sondern auch weil er dort die Möglichkeit hat in gemütlicher Umgebung Stadionluft zu schnuppern. Ungefiltert, aber wohlbehütet! Genau diese Fans sind aber bereits jetzt erbost über diese noch kommende Maßnahme.
Betrachtet man den Erfolg, den Klinsmann mit der DFB-Elf durch seine unkonventionellen Methoden hatte, mag dies ein legitimer Schritt sein, aber ist es nicht zugleich Betrug am Fan? Dieser soll brav jedes neue Trikot kaufen, ins Stadion kommen und sein Geld da lassen, aber seine Stars zum greifen nah gibt es nicht mehr.
Wir haben also in diesem Breitensport, der beim FCB zwar in Spitzensport gipfelt, jedoch immernoch das alte Spiel ist, nun eine Situation die zwar Erfolg bringen kann, jedoch echte Fans kosten könnte. Ich denke der Fußball sollte sich nicht so weit von seinen Wurzeln entfernen. Gerd Müller, Helmut Rahn, Willi Lippens und wie sie alle heissen waren volksnah und mit die größten Ihrer Zeit – daher Frage ich mich, ob das alles so schlecht sein kann, wenn ein Fußballer nach seiner Trainingseinheit noch ein paar Kinder zum lachen bringt, weil sie das heiß ersehnte Autogramm haben, von dem sie seit 2 Wochen jede Nacht geträumt haben!
Ich finde diese Situation unbefriedigend, wie viele andere Fans auch. Aber ich kann Klinsmann verstehen, dass er ungestört arbeiten will. Der Zweck heiligt aber leider nicht immer die Mittel. Ich hoffe nur, dass dies keine dauerhafte Sache bleibt und sich nicht zu viele Vereine ein Beispiel daran nehmen. In diesem Sinne. Hol die Champions League nach Deutschland, Jürgen, damit der Ärger mit den Fans nicht umsonst war!
28. März 2008 um 22:35 Uhr
Bayern rudert zurück, dafür will Werder nun einzelne Trainingseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhalten schreibt die WELT Kompakt. Gibt es wirklich soviel taktische Spionage oder stören viele Fans am Rande des Platzes die Konzentration?
28. März 2008 um 23:59 Uhr
Ich habe das heute auch gelesen, denke aber Bayern rudert zurück, weil das in Deutschland einfach undenkbar scheint – in den Augen der Fans. Wenn so viele Fans die Konzentration stören sollten, müssen wir kleinere Stadien bauen 😉