English? Yes, can I.
Beim heutigen Ausflug durch die digitale Medienlandschaft blieb mein Blick an einem Artikel über Sprache in Unternehmen auf sueddeutsche.de haften (Quelle). Im Speziellen geht es darum, dass die Firma Porsche intern die deutsche Sprache konsequent beibehält anstatt alles zu anglisieren. Englisch sei zwar wichtig um sich international zu bewegen heißt es, dies wäre aber nicht auf allen Arbeitsebenen nötig und die Muttersprache sei hier besser zu gebrauchen als ein möglicherweise zu begrenzter englischer Wortschatz.
Als Gegenbeispiele werden Unternehmen wie BASF oder DaimlerChrysler aufgeführt, die genau auf das Gegenteil aus sind. Deutsche Begriffe werden hier schlichtweg übersetzt oder Englisch als Sprache vorgeschrieben. Andere, zum Beispiel die BMW Group, verenglischen sogar ihre Unternehmensnamen.
Ich kann Porsche zu dieser Haltung nur gratulieren. Die deutsche Sprache ist zwar sehr freizügig, was die Übernahme von Begriffen aus anderen Sprachen ins Deutsche angeht, doch in der jüngeren Vergangenheit nimmt dies meines Erachtens stark Überhand. Ich habe nichts gegen einen Computer einzuwenden (einen ordinateur wie ihn die Franzosen benutzen muss es nicht geben), denn die Computersprache ist durch das Englische ebenso geprägt, wie die Medizin vom Lateinischen. Trotzdem muss nicht jeder Ausdruck direkt eine hardcopy sein, schließlich nehmen die wenigsten eine Aspirin weil sie unter Cephalgie leiden – im Normalfall wird über Kopfschmerzen geklagt. Und genauso hat auch der Production Manager seine Arbeit erfolgreich verrichtet als er noch Produktionsleiter war.
Dieser sinnlose Gebrauch von englischen Begriffen schafft in meinen Augen keine Aura des Business, sondern geht bei manch einem eher ins Lächerliche – oder hatte Hilmar Kopper (der einstmals auch den Begriff Peanuts neu definierte) einen im Tee als er die Devise ausgab
[…] jeder muss im job permanently seine intangible assets mit high risk neu relaunchen und seine skills so posten, dass die benefits alle ratings sprengen, damit der cash-flow stimmt. Wichtig ist corporate-identity, die mit perfect customizing und eye catchern jedes Jahr geupgedatet wird! (Quelle)
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Doch es ist schwierig. Nicht alle Bereiche des Themes (Motiv? Thema? Oder grafische Darstellung/Gestaltung?) lassen sich deutsch halten bzw. machen. ‚Home‘ steht für die Start- oder Hauptseite. Ein Zurückgehen auf den Anfang. Zumindest hier wird noch über ein entsprechendes Synonym, Pendant oder einen (wie Kopper sagen würde) counterpart diskutiert. Porschechef Wendelin Wiedeking wäre auf jeden Fall froh darüber, dass die deutsche Muttersprache so viele Äquivalente zur Verfügung stellt.